Am 17.02.2023 kam der Duisburger Autor und Pädagoge Burak Yilmaz ans Sophie-Scholl-Berufskolleg, um ausgewählte Passagen aus seiner Biographie „Ehrensache – Kämpfen gegen Judenhass“ zu lesen und im Anschluss mit den Schülerinnen und Schülern zu diskutieren

“Teilnehmen konnten nicht nur die E21 und die S221, die bereits anlässlich des Holocaustgedenktages aktiv waren, um das Andenken von Opfern des Nationalsozialismus zu ehren (Stolpersteine putzen) oder im Quartier an die Verbrechen der Nationalsozialisten zu erinnern (Flugblattaktion). Ebenfalls anwesend waren die BFA221, BFA222, die Ki22p, die E221, die E201 sowie die S222.

So las er beispielsweise über seine Erlebnisse auf der Familienfeier einer Freundin, die ihn vorab vor ihrer „Nazioma“ gewarnt hatte. Und tatsächlich zeigte die Oma den Hitlergruß und äußerte sich in einer solchen Weise rassistisch, dass auch ihre Enkelin schockiert war. Ebenso berichtete er aber auch von seinem Opa, der immer den Juden an allem Übel die Schuld gab und erklärte somit anschaulich, wie Vorurteile weitergegeben werden.

Im Anschluss an die Lesung hatten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, dem Autor Fragen zu stellen. So entstand eine Diskussion darüber, wie man mit rassistischen Aussagen im Umfeld umgehen oder was kann man als Erzieher/in unternehmen könne, damit keine Ausgrenzung möglich ist? Herr Yilmaz konnte sowohl aus beruflichen als auch privaten Erfahrungen viele anschauliche Beispiele geben.”

Ilona Russius
Schulkultur

Schülerbericht von Rabia Yaman, E 201

“Die Lesung war sehr interessant. Ich glaube, dass sie für immer im Kopf bleiben wird, da es wirklich ein sensibles Thema ist. Durch die Lebensgeschichte von Herrn Yilmaz wurde mir klar, wie viel Rassismus wir hier in Deutschland immer noch haben. Trotz der vielen Menschen, die einen Migrationshintergrund haben, besteht der Rassismus sogar unter ihnen. Menschen wissen auch nicht, wie man darauf reagieren soll, wenn sich jemand so entpuppt.

Doch Herr Yilmaz hat sich mit den Fragen intensiv beschäftigt, die von uns Schülern kamen. Als Erzieherin finde ich es wichtig zu wissen, was man machen kann und wie man sich einsetzen kann Kinder und Jugendliche. Denn mittlerweile sollte es eigentlich, menschlich gesehen, keine Rolle spielen, welche Hautfarbe, Nationalität oder Sprache jemand hat.

Wir haben 2023 und es gibt immer noch so viel Hass. Durch Herrn Yilmaz habe ich erfahren, dass ich und die Kinder, die ich privat kenne, nicht alleine sind. Herr Yilmaz konnte mir durch seine Erfahrungen aus seiner Arbeit mit Jugendlichen sehr hilfreiche Antworten geben. Ich habe mich auch komplett verstanden gefühlt, da er wusste, wovon die Rede war.

Ich finde ich es mutig, dass es jemand mal angesprochen hat, dass selbst hier im multikulturellen Duisburg so viele MitbürgerInnen immer noch auf Grund ihrer Herkunft diskriminiert werden. Ich hoffe, Herr Yilmaz hat mit seiner Lesung auch andere ZuhörerInnen im Herzen berührt wie mich. Ich würde auf jeden Fall wieder an einer Lesung von ihm teilnehmen, da es ein wichtiges Thema ist, um auf dieser Welt zusammen in Frieden leben zu können.”

Rabia Yaman
E 201