Restaurant-Azubis kochen im Marxloher Sophie-Scholl-Berufskolleg um die Wette. Ziel der Schule ist es, die Jugendlichen zu motivieren.

Die Rotweinflasche schräg anheben, das Etikett muss dabei zum Gast zeigen, der gläserne Kelch wird nicht auf, sondern neben dem Tisch eingeschenkt – Niklas Prinzen weiß wie’s geht. Und zwar so gut, dass er den ersten Platz bei der Schulmeisterschaft am Sophie-Scholl-Berufskolleg belegt hat.

Gastronomischer Wettstreit

Sowohl Hotel- und Restaurantfach-Azubis, als auch Koch-Lehrlinge messen sich seit mehreren Jahren am Berufskolleg bei der Meisterschaft, um zu lernen und besser auf die Abschlussprüfungen vorbereitet zu sein.

Die Siegerehrung fand am gestrigen Mittwoch statt, nachdem bereits im März etwa 20 Kochpaare und 20 Teams der servierenden Zünfte den gastronomischen Wettstreit ausfochten. „Das Dekorieren der Blumen war nicht so einfach, weil ich sonst damit im Betrieb nichts zu tun habe – aber schadet ja nicht, zu wissen, wie’s geht“, findet Niklas Prinzen, der seine Ausbildung zum Restaurantfachmann in einem Restaurant in Hamminkeln absolviert.

Den Weinservice beschreibt er als seine Stärke: „Man muss auf viel achten, aber es macht Spaß und irgendwann klappt’s automatisch“, sagt der 20-Jährige.

Die Meisterschafts-Teilnehmer müssen auch in der Theorie bestehen

Neben dem praktischen Teil, müssen die Meisterschafts-Teilnehmer auch in der Theorie bestehen: „Die Köche müssen Menüs entwerfen, Waren anfordern und
Arbeitsablaufpläne schreiben. Die Hotel- und Restaurantfach-Auszubildenden planen die Tischdekoration und die Gestaltung der Menükarten“, erklärt Gesa Plath, Abteilungsleiterin der Lehrgänge am Berufskolleg. Der praktische Teil verlief für manche Podiumssieger noch etwas stressiger: „Mein Kochpartner ist krankheitsbedingt ausgefallen und ich musste dann alleine ein Drei-Gänge-Menü zubereiten“, sagt der angehende Koch Timo Haubold. Das Dessert, ein Birnenchutney, sei sehr aufwendig gewesen, „geschmacklich und optisch hat’s sich aber gelohnt“, ist sich Haubold, Zweitplatzierter, sicher. Zur Siegerehrung ist auch sein Kollege und Mentor, Tobias Böker, gekommen. „Timo arbeitet kreativ und akkurat. Dass er alleine so starke Nerven gezeigt hat, ist nicht selbstverständlich. Bei so einer Prüfung geht der Arsch auf Grundeis“, weiß Böker aus eigener Erfahrung.

Mit den Siegerehrungen will das Berufskolleg die Auszubildenden motivieren

Und um eine Erfahrung sind die Teilnehmer reicher, aber das ist nicht alles: „Die Lehrlinge wissen, dass die Schulmeisterschaft jedes Jahr stattfindet – je näher der Termin rückt, desto ehrgeiziger werden sie“, berichtet Gesa Plath. Mit den Siegerehrungen will das Berufskolleg die Auszubildenden motivieren – auch für die Abschlussprüfung. Ende Juni kommen die Köche zum Abschluss.