Unser Erasmusprojekt wird trotz der Kontaktbeschränkungen und teils geschlossener Schulen in den 5 Ländern im Schuljahr 2020/21 in Form von Online-Veranstaltungen durchgeführt

Die durch die Pandemie aufgebauten Mauern konnten so teilweise durch die Digitalisierung etwas durchbrochen werden. Natürlich musste durch die Corona Pandemie organisatorisch und inhaltlich vieles geändert und modifiziert werden. Noch nie zuvor haben SchülerInnen so intensiv über Gesundheitsgefährdung nachgedacht und Einschränkungen im Grundrecht erlebt.

Aufgrund des Projektthemas war es zwingend notwendig, sich intensiv mit Viren, Infektionskrankheiten, Pandemie und daraus resultierenden gesellschaftlichen Konsequenzen zu beschäftigen. Die SchülerInnen waren an immunologischen Prozessen im Körper sehr interessiert, um Gentechnik und Impfprozesse zu verstehen und auch um die strikten Hygienevorgaben in ganz Europa nachvollziehen zu können. Nur aufgrund dieser theoretischen Exkurse konnte man ein tieferes Verständnis erlangen; mit der Folge, dass die SchülerInnen bereit waren, Einschränkungen ihrer Grundrechte und das Verbot von europäischen Projekttreffen zu akzeptieren.

Hygienemaßnahmen wurden so wichtig wie noch nie zuvor und die üblichen gesundheitlichen Faktoren, wie im vorgesehenen Erasmusprojektplan, mussten daher nachrangig behandelt werden. Nicht nur der Unterricht, auch die Praktika in Kindergärten fanden nicht wie früher statt und konfrontierten die SchülerInnen mit den gesellschaftlichen Folgen und damit indirekt gesundheitsbeeinflussenden Faktoren der Corona Maßnahmen. Aus diesem Grund haben wir die Fächer Politik und Psychologie im Projekt stärker eingebunden als geplant. Wie diese gesellschaftlichen Konsequenzen der verschiedenen Corona Vorschriften sich in den einzelnen Ländern darstellten, war Gegenstand eines Online-Meetings, in dem die SchülerInnen viele Gemeinsamkeiten im Privaten und im Lernbereich zwischen den Partnerschulen feststellen konnten. Die Tatsache, dass die SchülerInnen aller Länder das Problem der sensorischen Deprivation ähnlich wahrnahmen und die fehlende soziale Resonanz im Leben alle ihrer Energie beraubte, schuf ein neues Gemeinschaftsgefühl der europäischen Jugend.

Die Diskussion über die Themen Sport und Lifestyle wurde dahin gehend geändert, dass die SchülerInnen einen persönlichen Vergleich ihres Sport-/Freizeitverhaltens vor und während der Corona Pandemie darstellten und sich daraus Corona spezifische Verhaltensmuster ergaben, die zu neuartigen Definitionen eines gesunden Lebens führten. So ist der Titel unseres Projektes gleichgeblieben, inhaltlich wurden jedoch ganz andere Dimensionen von Gesundheit problematisiert. Unser Arbeitstitel „HEALTHY LIVING IN EUROPE“ hat durch die Pandemie eine herausragende Bedeutung erhalten.

Im ganzen Schuljahr 2020/21 fanden daher nur Online-Meetings zwischen LehrerInnen der 5 Partnerschulen statt, zwecks Planung und inhaltlicher didaktisch-methodischer Diskussionen, bzw. Meetings der SchülerInnen der 5 Partnerschulen bei der Vorstellung ihrer im Unterricht erarbeiteten Inhalte. Wichtige Projektergebnisse wurden bei eTwinning für alle teilnehmenden Schulen sichtbar eingestellt. Nun hoffen wir, dass unsere Projekttreffen real im Schuljahr 2021/22 durchgeführt werden können. Das erste geplante Treffen findet Ende September 2021 in Athen statt.