Als Schule mit dem Schwerpunkt „Europäische Bildung“ hat das Sophie-Scholl-Berufskolleg (SBK) es sich nicht nehmen lassen, an der diesjährigen Juniorwahl* Europa teilzunehmen. Getreu dem Motto „Jede Stimme zählt – Einstimmen für Europa“ haben Schüler und Schülerinnen der Erziehermittelstufe mit Unterstützung ihrer Politiklehrerin Frau Russius vor der Europawahl zur Abstimmung eingeladen

© DepositPhotos 27311003

Alle Schüler und Schülerinnen ab 16 Jahren konnten an der Juniorwahl teilnehmen, da bei dieser Europawahl das Wahlalter auf 16 Jahre gesenkt wurde. Für viele war die Europawahl ihre erste Wahlgelegenheit in ihrem Leben. Entsprechend unsicher waren sich einige, wie man sich im Wahllokal zu verhalten hat. Welche Unterlagen sind mitzubringen? Wie ist der genaue Ablauf? An welche Regeln muss man sich halten? Um diese Hemmschwellen abzubauen und den Lernenden für den Wahltag mehr Sicherheit zu geben, wurde im Schulfoyer ein „Wahllokal“ aufgebaut und der Wahlakt „geübt“. Neben den formalen Abläufen stellten die Wahlhelfer und Wahlhelferinnen fest, dass die Schüler und Schülerinnen sich teilweise noch unsicher waren, bei welcher der 34 Parteien auf dem Stimmzettel sie ihr Kreuz setzen sollen. Viele Klassen wurden im Vorfeld im Politik- bzw. Gesellschaftslehrerunterricht auf die anstehende Wahl vorbereitet.

Als Unterstützung wurde neben den Unterrichtsmaterialien der Juniorwahl u.a. der Wahl-O-Mat genutzt. Dieser wurde von vielen jedoch als schwierig in seiner Themenauswahl und manchen Formulierungen wahrgenommen.

Nach der inhaltlichen Vorbereitung stellten die angehenden Erzieherinnen und Erzieher bei der Wahldurchführung sicher, dass die Wahl nach demokratischen Prinzipien abläuft. Abschließend wurden die Stimmzettel gemeinsam ausgezählt.

Da in Deutschland erst am Sonntag gewählt wurde, dürfen die schulinternen Ergebnisse erst nach der offiziellen Auszählung verkündet werden. Anders als auf Bundesebene konnte sich bei der Schülerschaft des SBK die SPD mit deutlichem Abstand durchsetzen. Die genauen Ergebnisse werden der Schülerschaft zur Verfügung gestellt.

„Wir hoffen mit der Juniorwahl am SBK idealerweise die Hemmschwelle zur Teilnahme an der Europawahl für Neuwählerinnen und Neuwähler gesenkt zu haben. Uns war wichtig zu verdeutlichen, dass jede Stimme in einer Demokratie wichtig ist. Wenn die eigene Stimme nicht genutzt wird, entscheiden andere für uns. Zum Gesamtkonzept unserer Juniorwahl gehört auch, dass wir die Ergebnisse als Nachbereitung mit unseren Schülerinnen und Schülern diskutieren und sie zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern erziehen. Um die Wahlbeteiligung bei folgenden Juniorwahlen zu steigern, haben wir uns bereits neue Ideen einfallen lassen“, so Ilona Russius, Ansprechpartnerin für politische Kulturarbeit.

Als Dank und Auszeichnung für ihr Engagement werden die Schüler und Schülerinnen, die die Juniorwahl ermöglicht haben, mit Urkunden ausgezeichnet. Die nächste Juniorwahl wird 2025 zur Bundestagswahl am SBK durchgeführt.

*Die Juniorwahlen wurden erstmals 1999 an Schulen in Berlin durchgeführt. Seitdem hat sich die Anzahl der beteiligten Schulen stetig erhöht. Gefördert werden sollen das Interesse an Politik, das Partizipieren an demokratischen Entscheidungsprozessen sowie die eigene Urteilsfähigkeit zu stärken. Die Organisation hat sich als Ziel gesetzt, dass im Jahr 2030 alle weiterführenden Schulen an der Juniorwahl teilnehmen. Sogar die deutschen Auslandschulen können seit 2004 daran partizipieren.

Links:

Juniorwahl
https://www.juniorwahl.de

Wahlergebnisse in Deutschland
https://www.bundeswahlleiterin.de

Kontakt:

Ilona Russius
Ansprechpartnerin für politische Kulturarbeit
russius@sophie-schol-bk.eu